Theater

Zirkus-Magie am Schokoladenmuseum mit „Carrousel“

Text von Michael Cramer

Hurra, sie ist wieder dabei, die ausgebildete Clownin Noémie Picherau, der von dieser Webseite 2023 ein Oskar für die beste Nebenrolle „verliehen“ wurde https://www.kulturcram.de/?s=Noemi Die Französin saß fröhlich und mit ihrem typischen Riesenzipfel auf dem Kopf unter ihren Zirkus-Kollegen bei der Pressekonferenz über das aktuelle Programm. Und reagierte prompt auf meine Kamera – natürlich mit Grimassen, wie es sich für einen Clown – Verzeihung – eine Clownin gehört.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Sie ist Teil der 8-köpfigen Artistenfamilie, die nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde sind, wie der Gründer und Betreiber Frédéric Zipperlin ein wenig stolz und mit entzückendem französischen Akzent berichtete.  Da kann jemand noch so gut sein – aber er muss auch menschlich passen. Los geht es am 30. April auf dem hübschen Platz vor dem Schokoladenmuseum im Zelt für 400 Personen, letzte Vorstellung ist am 9. Juni, genügend Zeit für die Kölner mit ihren Familien. Leider hat die Stadt Köln keinen Platz für das Zirkuszelt. Hier gibt es kein ausgesprochenes Kinderprogramm, sondern man spielt für Groß und Klein, mit Life-Musik vom Bassisten Sergej Sweschinski und seinen Kollegen an der Geige und mit dem Akkordeon. Sergej ist das musikalische Herz und der Komponist der Show. Mit dabei ist wieder Anja Krips, Sängerin mit geheimnisvoller Stimme. Co Chefin und  Ehefrau vom Zirkuschef. Der nennt immer wieder sein Motto: „Die Zeit entschleunigen und die Herzen berühren.

Pressekonferenz im Schokoladenmuseum. Rechts Anja Krips neben Frédéric Zipperlin

Das schafft er mit seiner internationalen Artistenriege, aber nicht mit den üblichen Vorgaben „möglichst schnell, möglichst technisch und möglichst hoch“ Hier erzählen die Künstler eine Geschichte, die den Zuschauer auf eine emotionale Reise zwischen Himmel und Erde, zwischen Zirkuszelt und dem Platz vor dem Museum mitnimmt. So folgen die einzelnen Nummern eher gemächlich, aber trotzdem spannend einander, mit einem roten Faden, harmonisch geflochten durch die entzückende Noémie. Die Artistik nimmt natürlich einen großen Raum ein: ein ungewöhnliches Cyr-Rad, gerollt vom Kanadier Gabriel Drouin; Johanna Gorzellik zeigt ihre verblüffende Kunst beim Handstand. Jonglage gibt es von Stanislav Vysotskyi aus der Ukraine, federleichten Seiltanz zeigt Maik Ortmann und Henrike Leichler demonstriert eindrucksvoll, was man alles an einer Stange machen kann (die aber hier nicht in einer Nachtbar steht). Auch ein Tier ist diesmal dabei, aber natürlich kein echtes: die Giraffe aus Pappmaché wird von Katell Boundrani-Saj Life bewegt und die Lachmuskeln des Publikums gleich mit.

Der Titel der Show „Carrousel“ bezieht sich auf ein Karussell mit 4 Metern Durchmesser, mit dem die Artisten immer wieder interagieren; der Zirkus will nach der französischen Tradition des „Cirque Nouveau“ seinen Gästen Unterhaltung und Zerstreuung bieten und dadurch die Zeit anhaIten. Und das seit 1 5 Jahren an diesem Platz; angefangen hatte es im Odonien von Odo Rumpf, dann ging es ins Senftöpfchen und seit 15 Jahren spielt man hier vor dem Schokoladenmuseum. Im Winter geht es dann wieder in die Kirche St. Michael am Brüsseler Platz.

Karten für die schillernde Welt und das sinnliche Gesamtkunstwerk des Cirque Bouffon gib es hier: www.cirque-bouffon.com

© Fotos (von der vorherigen Show in Gelsenkirchen) von Dmitry Shakin und Michael Cramer

 

Kommentare deaktiviert für Zirkus-Magie am Schokoladenmuseum mit „Carrousel“