
Sommer2024 – Entschuldigung
Entschuldigung vielmals
Liebe Kulturfreunde, vermutlich haben Sie sich schon gewundert, warum Sie länger keinen Newsletter bekommen haben. Gerne erläutere ich die Gründe.
Leider war ich – inzwischen 81 Jahre alt – gesundheitlich mal nicht ganz so fit wie sonst. Aber jetzt geht es wieder, wenn ich auch noch sicherheitshalber bisweilen einen Rollator nutze. Einzelheiten gerne mündlich.
Natürlich habe ich keines der Kölner Opernevents versäumt und mir fleißig Notizen gemacht. So war ich auch auf der Spielplan-Pressekonferenz für die kommende Saison.

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Eine kleine Reise mit dem Zug (2 Stunden) ging nach Karlsruhe, wo meine Lieblingsoper „Hoffmanns Erzählungen“ ihre letzte Aufführung hatte. Der holländische Regisseur Floris Wisser hatte ein tolles Event gezaubert, siehe auch hier über seine andere Inszenierung in Aachen: https://www.kulturcram.de/2024/01/oper-aachen-il-viaggio-a-reims-nur-eine-mogelpackung-oder-ein-virtuose-opernkomoedie/: Und gezaubert wird auch bei der Renovierung der badischen Staatsoper, man werkelt an allen Ecken und Enden des Beton-Baues. Da kratzt sich mancher Kölner nachdenklich über das dortige Tempo am Kopf. Den Hoffmann sang übrigens – auch in Köln und Bonn sehr bekannt – Mirko Roschkowski, ein sensibler und dennoch kräftiger Tenor. Die gesehene Aufführung unter der Regie von Floris Visser sollte die letzte sein nach der Premiere in 2019. Die außerordentlich positive Resonanz beim Publikum führt dann wohl doch zu einer Wiederaufnahme in 2026. Sehr empfehlenswert. www.staatstheater.karlsruhe.de
Überraschung: Wir trafen Mirko im Frühstücksraum des Hotels, und durften ein Selfie mit ihm machen.
Die „Perlenfischer“ von Georges Bizet gab es nur konzertant, aber wie !! Man vermisste das Szenische überhaupt nicht; der Australier Nicolas Carter dirigierte die große romantische Oper über Freundschaft, Eifersucht und Verrat. Und die Liebe zweier Männer zu derselben Frau. Highlight ist das berühmte Duett „Addio bel passato“, unzählige Male in Wunschkonzerten gehört. Auch hier musikalisch zum Ausrasten.
Eine Welturaufführung von „Ines“, UA 16. Juni 2024, war ein weiteres Spielpan-Highlight als Auftragsarbeit der Oper Köln, unter der Leitung des Komponisten Andrej Andámek und ursprünglich geplant für ein Dirigat von FXR. So hatte man das große Vergnügen, den jungen Komponisten selbst am Pult zu erleben und die Regisseurin Katharina Schmitt bei der Einführung, zusammen mit der wunderbaren Dramaturgin Svenja Gottsmann. Ein Stück um Störfälle in Atomkraftwerken, INES ist eine internationale Kennzeichnung für die Stärke dieser Störfälle. Neben Kathrin Zukowski und Hagen Matzeit (als Gast) sang in diesem Gruselwerk die in Köln sehr beliebte KS Dalia Schaechter im Arztkittel.
Ein hübscher Ausflug und mal ganz ohne Musik führte mit Dr. Liesel Hollmann-Langecker und ihrer Art-Agentur nach Hagen und hier in das Kunstquartier. Schwerpunkt war das neue Emil-Schumacher-Museum und das renovierte Osthaus-Museum. Perfekt geführt vom Direktor Rouven Lotz, mit anschließendem Besuch der Außenstätte „Villa Hohenhof“, dem Wohnhaus von Karl Ernst Osthaus. Jugendstil vom Feinsten. https://www.route-industriekultur.ruhr/ankerpunkte/der-hohenhof-das-museum-des-hagener-impulses/
Falls Sie noch nicht im „neuen“ Stadtmuseum waren Interim (ehemaliges Modehaus Sauer) an der Rückseite der Minoritenkirche: Eine wunderbare Schau über die Geschichte von Köln, von den Römern bis heute. Ein innovatives Haus, das die Kölner Historie überraschend, modern und interaktiv erzählt. Auch für Kinder bestens geeignet. https://www.koelnisches-stadtmuseum.de Und falls Sie einen kleinen Hunger verspüren sollten: Auf der Rückseite gib es meinen Lieblings-Italiener „Veltri“ https://www.veltri.koeln/, der angesagteste Italiener in Köln. Übrigens: die Außenterrasse ist wieder geöffnet.
Einiges habe ich leider versäumt, wird aber nachgeholt: So die köstliche und prämierte Glosse über die Bauerei in der Stadt Köln: „GRMPF“ im Schauspielhaus. Hier der Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=EoHV_fg1uacUnd jetzt freue ich mich auf Mozarts „Don Giovanni“, die „Oper der Opern“, eine öffentliche Probe gibt es am 1. März. Sehr sehenswert ist auch die Wiederaufnahme von „Carmen“ mit der fantastischen Andriana Bastidas-Gamboa.
Nun stürzen wir uns wieder begeistert in die Kölner Kultur: Sehr sehenswert ist im Schauspiel „Engel in Amerika“; trotz 4 1/2 Stunden hochspannend, aber auch kurzweilig.

