Privatkram

Vita von Dr. Michael Cramer

 

Jahrgang 1943. Mein Vater war Lungenfacharzt, bin daher aufgewachsen in der ehemaligen Heilstätte Roderbirken bei Leichlingen. Mit 6 Jahren nach Köln gekommen, Papa wurde Chef der Untersuchungsstelle der Landesversicherungsanstalt LVA. Früh mit klassischer Musik im kulturell interessierten Elternhaus zusammengekommen, bereits als Kind habe ich mit Klavierunterricht begonnen. Auf dem Gymnasium professioneller Waldhornunterricht zum Mitspielen im qualifizierten Schulorchester. Dank einer “eingebauten Harmonielehre” kann ich jede mir bekannte Musik in jeder Tonlage ohne Noten auf dem Klavier nachspielen. Daher habe ich  als Organist in der Schulmesse und als Pianist auf der “Bierorgel” in der späteren Studentenverbindung gewirkt. In höherem Alter Solist in Mozarts Klavierkonzert A-Dur, KV 414 , begleitet von einem lokalen Kammerorchester. Ein tolles Erlebnis.

Gymnasium und komplettes Studium in Köln. Danach kurzes Intermezzo als Stabsarzt bei der Bundeswehr, anschließend über zwei Jahre Assistent an der Universitätsklinik Köln (Kieferchirurgie, chirurgische Poliklinik, und konservierende Abteilung). Promotion über ein werkstoffkundliches Thema bei Prof. Walter Schwickerath, Köln. In dieser Zeit Beginn sehr intensiver Fortbildung, da die Klinik-Assistenten Freiplätze in der Zahnärztekammer Düsseldorf bekommen konnten.

Nach 1 Jahr Tätigkeit in freier Praxis 1975 Niederlassung in Overath bei Köln in ländlicher Gegend. Praxisschwerpunkte: Professionelle Zahnreinigung, Parodontologie, Endodontie, Vollkeramik, systematische Rekonstruktion umfangreicher und schwieriger Behandlungsfälle mit nachfolgendem Erhaltungskonzept.

Konsequente Praxisführung und Patienten-Management führten 1990 zur (freiwilligen) Aufgabe der Kassenzulassung. Daraus resultierten zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Seminare über den Weg in die Privatpraxis, unter anderem für die Privatzahnärztlichen Vereinigung Deutschlands e.V.  Viel gelesene Fortsetzungsserie über meinen Ausstieg, erschien in der DZW (Deutsche Zahnärztliche Wochenzeitung) https://www.kulturcram.de/1992/10/der-weg-zur-privatpraxis-artikelserie-in-der-deutschen-zahnaerztlichen-wochenzeitung-dzw/

Gründungsmitglied der „Studiengruppe für Restaurative Zahnheilkunde“ www.restaurative.de, später auch Vorsitzender (1993-95) und Vorstandsmitglied. www.restaurative.de/chronik.html Diese fachlich und menschlich herausragende Zahnarztgruppe hat mein Berufsleben und mein dentales Wissen nachhaltig beeinflußt.

Ständige Fortbildungen bei den „Größen“ der Branche; besonders genannt seien die Altmeister A. Lauritzen, D. Petralis, P.K. Thomas, P. Schärer, F. Weine, Krough-Poulsen, R. Slavicek, H. Renggli u.a. sowie in jüngerer Zeit , M. Imoberdorf, P. Velvart, Grunder/Gaberthuel, die Brüder Magne, Cortellini, Broseghini u.a.

Besonderen Dank schulde ich Dr. Joachim Schulz-Bongert, Düsseldorf, 2008 verstorbener früherer Fortbildungsreferent und Präsident der Zahnärztekammer Düsseldorf, dessen hervorragende „Whip-Mix“ –Kurse mich als Berufsanfänger besonders nachhaltig geprägt haben.

Langjähriges Mitglied der Fachkommission und der Fortbildungskommission der Zahnärztekammer Nordrhein.

Referent zahlreicher Prophylaxe-Seminare für den „Freien Verband Deutscher Zahnärzte e.V.“ sowie praktischer Anwendungsseminare zur rotierenden Aufbereitung von Wurzelkanälen von mehreren Herstellern und zur oszillierenden Wurzel-Reinigung.

Seit Beginn der 90-er Jahre erheblich verstärkte Referententätigkeit zum Themenbereich „Organisation komplexer Behandlungen“ (Umgang mit neuen Patienten, Servicequalität, Praxisorganisation), weiterhin viele  praktische Arbeitskurse zur Endodontie und endodontischen Revision in fast allen Zahnärztekammern, bei vielen IUZ-Veranstaltungen, bei Zahnarzt-Verbänden und privaten Gruppierungen. Gründungsreferent und ständiger Vortragender der bundesweiten und sehr sehr gefragten IUZ-Seminarreihe (Initiative umfassende Zahnheilkunde), ins Leben gerufen ebenfalls von Dr. Schulz-Bongert.

Parallel und bis heute umfangreiche Gutachtertätigkeit für zahlreiche Gerichte und die Zahnärztekammer Nordrhein. Häufige Autorentätigkeit für diverse zahnärztliche Zeitungen.

Im Jahre 2000 Praxisgemeinschaft mit dem Oralchirurgen Dr. Matthias Stamm. Nach Reduktion der eigenen Behandlungszeit erhebliche Ausweitung der Seminartätigkeit speziell zum schwierigen Umgang mit Kostenerstattern unter dem Thema „Krieg oder Frieden – vom Umgang mit Versicherungen und Beihilfestellen “. Nach zahlreichen Anfragen aus dem Kollegenkreis Gründung des erfolgreichen Internetportals „Juradent“ mit vorbereiteten Textbausteinen für die lästige Korrespondenz mit Versicherungen und Beihilfestellen. 2012 Verkauf von Juradent an den Asgard-Verlag, der die Seite weiterhin betreibt https://www.juradent.de/redaktion

2002 definitiver Praxisverkauf an Dr. Stamm, seither dort weiterhin und regelmäßig tätig. 2005 Zusammenlegung mit der Praxis Stamm mit der Endodontin Dr. Dorothea Simmich zu friedvollem wie spannendem Arbeiten. Daneben lange freie Mitarbeit in der Praxis Dr. Alexander Körber in Bergisch Gladbach, speziell für endodontisches Retreatment.

Parallel ständiger Rezensent von kulturellen Events, von Museums-Vernissagen, von Opern- und Schauspielaufführungen für mehrere Online-Magazine (deropernfreund.de, choices.de und theaterpur.net) und den Lokalteil des Kölner Stadtanzeigers. Seit kurzem eigene Webseite www.kulturcram.de

Seither mehr Zeit für zahlreiche Hobbies wie Motorradfahren, Fernreisen, Musik, Tauchen, Motorflug und Schifahren. Golf und  Tennis mussten wegen Knieproblemen allerdings bald aufgegeben werden.

Dr. Stamm ist inzwischen nach Neuseeland ausgewandert; seinen Part hat der Kölner Kieferchirurg Dr. Markus Maaz übernommen https://www.zahnzentrum-overath.de/

Verheiratet, 2 Kinder – ebenfalls Zahnärzte, die meine Praxis aber nicht übernehmen wollten. Meine Frau Marita Cramer war selbstständige Konzertagentin www.moltovivace.de

2014 schwerer Flugunfall mit einem eigenen, in der Startphase umgekippten Tragschrauber (Gyrokopter), bei 32% Prozent verbrannter Haut, etlichen Hauttransplantationen, massiver Rauchvergiftung und monatelangem Aufenthalt in einer Kölner Spezialklinik dem Tode soeben noch von der Schippe gesprungen. Ganz großer Dank an Prof. Dr. Paul Fuchs https://www.kliniken-koeln.de/Merheim_Plastische_Chirurgie_Team.htm und Prof. Dr. Axel Riecker, damaliger Chef der RehaNova.

Ganz Langsam über Rollstuhl, Rollator und intensive Krankengymnastik ins Leben und den Alltag zurückgekämpft. Seit 2016 Vorstandsmitglied der Opernfreunde Köln, hier intensive Mitarbeit am Verein und vor allem komplette Neuaufstellung der Webseite und nachfolgende regelmäßige Betreuung. Nach Querelen im Vorstand Beendigung, dann Mitarbeit als Pressereferent bei den anfragenden Opernfreunden Bonn www.opernfreunde-bonn.de 

 

Links: Die heilige Apollonia, Schutzpatronin der Zahnärzte, mit meinem stark beanspruchtem, allerdings von mir inzwischen sehr geschonten Schutzengel: kein Motorradfahren mehr, kein Fliegen mehr und niemals  bei Rot über die Fußgängerampel.

Rechts: Geschenk meines Sohnes Mathias ins Krankenhaus. Hat mir über die Monate sehr geholfen, geduldig zu bleiben.

Ausblick: Trotz seither lästiger Einschränkungen beim Gehen durch Brandnarben  und Polyneuropathie weiterhin neugierig, da das Leben immer noch hochinteressant ist und viele Möglichkeiten bietet, auch für große Reisen. Es kann gerne noch etliche Jahr so weiter gehen.

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